Vermehrung

Die Arten der Gattungen Rhipsalis und Lepismium lassen sich mit Stecklingen und Samen vermehren. Wie übrigens auch andere mit ihnen mehr oder weniger nah verwandte Blattkakteen, zum Beispiel Weihnachtskaktus oder Osterkaktus (Schlumbergera) und die Epikakteen (Epiphyllum).

Die Vermehrung mit Stecklingen

Gut für das Anwachsen ist es, wenn jeder Steckling mindestens fünf Zentimeter lang ist. Kleine Stecklinge können schneller austrocknen.

Die Kakteeglieder können mit einer sauberen Schere von der Mutterpflanze getrennt werden. Bei den dünngliederigen Arten lassen sie sich auch abbrechen.

Das Vorziehen der Stecklinge im Wasserglas ist möglich. Sie werden eingepflanzt, sobald die Wurzeln einen halben Zentimeter lang sind.

Zumeist wachsen sie aber auch gut an, wenn sie sofort nach dem Schnitt in die Erde kommen.

Für die Anzucht wird keine spezielle Anzuchterde benötigt. Es eignen sich Standardmischungen für Kakteen, Kräuter, Gemüse oder Zimmerpflanzen. Ich verwende für viele meiner sukkulenten Pflanzen übrigens Vogelsand ohne Gedöns, also Zusätze wie Änisöl.

Rhipsalis Stecklinge

Rhipsalis Stecklinge eingepflanzt

Rhipsalis Stecklinge im Zimmergewächshaus

Das Substrat sollte gleichmäßig feucht gehalten werden. Während der ersten Tage kann es auch nass sein.

Die Rhipsalis-Stecklinge bewurzeln zuverlässig bei Temperaturen zwischen 18 und 30 °C. Es dauert drei bis fünf Wochen bis sich die ersten Wurzeln zeigen. Und sechs bis zwölf Wochen bis neue Triebe sprießen.

Der Anzuchttopf kann, muss aber nicht abgedeckt werden. Bei kleinen Stecklingen ist das Abdecken oder die Anzucht in einem Zimmergewächshaus aber von Vorteil. Sie trocknen dann nicht so schnell aus.

Wird der Anzuchttopf abgedeckt, sollte er täglich gelüftet werden, sonst kann sich auf der Erde Schimmel bilden.

Rhipsalis micrantha
Frisch geschnittene Stecklinge von Rhipsalis micrantha

Ideal für die Aufzucht der Stecklinge sind helle Standorte ohne heiße Sommersonne. Sobald sich neue Kakteenglieder zeigen, können die Jungpflanzen langsam an die Sonne gewöhnt werden.

Die Stecklingsvermehrung von Rhipsalis-Kakteen ist ganzjährig möglich.